Daniela Zambrano Almidón
© Yaela Gottlieb
Daniela Zambrano Almidón lebt und arbeitet in Lima, Peru und Berlin, Deutschland.
Daniela Zambrano Almidón (sie/ihr) ist eine interdisziplinäre Quechua-Künstlerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf künstlerische Projekte und Forschungen zu andinen Wirtschafts-, Technologie- und Beziehungsprozessen mit einem besonderen Fokus auf Dekolonisierung und Erinnerung. Sie arbeitet mit verschiedenen Formaten, darunter landwirtschaftliche und relationale Kunst, Performance, Textil, Video, Installation und künstlerische Vermittlung. Seit 2014 leitet sie Tejiendo Caminos ein dezentralisiertes, interkulturelles Kunstprojekt, das indigene Community Leader, Umweltaktivist*innen und traditionelle Künstler*innen miteinander verbindet.
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence
2025
Installation: Pflanzensäcke, Kartoffelpflanzen, Besen
Variable Maße
In ihrer ortsspezifischen Installation ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence deutet Daniela Zambrano Almidón die Figur der „Hexe“ um — zu einem verkörperten Symbol des Widerstands, der Würde und des überlieferten indigenen Wissens. Installiert vor der Johanniskirche in Freiburg, einem Ort, der tief in der christlichen Stadtgeschichte verwurzelt ist, ruft die Arbeit eine parallele Geschichte auf: Zwischen 1546 und 1599 wurden in Freiburg über tausend Menschen wegen angeblicher Hexerei hingerichtet, die meisten von ihnen waren Frauen.
Zambrano Almidón, deren familiäre Wurzeln in den postkolonialen Andenregionen Perus liegen, bezieht sich in ihrer Arbeit auf eine mündlich überlieferte Version von Hänsel und Gretel, wie sie ihr von ihrer Großmutter erzählt wurde — eine Version, in der die Hexe Achkay eine mächtige Frau ist, die ein üppiges Kartoffelfeld bewirtschaftet und sich nach ihrer gewaltsamen Bestrafung in das andine Gebirge verwandelt. In diesem Mythos ist Achkay keine Bösewichtin, sondern eine mütterliche, mit der Erde verbundene Kraft, die mit Pachamama vergleichbar ist Letztere ist weniger als personifizierte Göttin des Lebens und der Erde denn als ein Konzept für alles, was in Raum und Zeit existiert, zu verstehen. Ihre Präsenz wird nicht ausgelöscht, sondern ist in das Land selbst eingeschrieben.
Die Installation übersetzt diese Geschichte in ein dekoloniales, feministisches Gegendenkmal: Andine Kartoffelsäcke, in denen wild wachsende Pflanzen gedeihen, dienen als lebendiges Erinnerungszeichen. Sie fordern das landwirtschaftliche Wissen, die Würde und die spirituelle Kraft der als Hexen Verfolgten zurück — jener Menschen, deren Leben oft an den Orten ausgelöscht wurde, an denen heute Kirchen stehen.
In einer performativen Lesung des Achkay-Mythos fordert Zambrano Almidón nicht nur Erinnerung, sondern auch ein dekoloniales und öko-feministisches Neudenken von Macht, Geschichte und Land ein.
Titel
Ort
Informationen
VeranstaltungEN mit XXX
Veranstaltung
Ort
Datum
In Kooperation mit
Daniela Zambrano Almidón
© Yaela Gottlieb
Daniela Zambrano Almidón lebt und arbeitet in Lima, Peru und Berlin, Deutschland.
Daniela Zambrano Almidón (sie/ihr) ist eine interdisziplinäre Quechua-Künstlerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf künstlerische Projekte und Forschungen zu andinen Wirtschafts-, Technologie- und Beziehungsprozessen mit einem besonderen Fokus auf Dekolonisierung und Erinnerung. Sie arbeitet mit verschiedenen Formaten, darunter landwirtschaftliche und relationale Kunst, Performance, Textil, Video, Installation und künstlerische Vermittlung. Seit 2014 leitet sie Tejiendo Caminos ein dezentralisiertes, interkulturelles Kunstprojekt, das indigene Community Leader, Umweltaktivist*innen und traditionelle Künstler*innen miteinander verbindet.
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Daniela Zambrano Almidón, ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence, 2025, Installationsansicht, Johanneskirchplatz, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence
2025
Installation: Pflanzensäcke, Kartoffelpflanzen, Besen
Variable Maße
In ihrer ortsspezifischen Installation ACHKAY. A beautiful potato field will remind you of my existence deutet Daniela Zambrano Almidón die Figur der „Hexe“ um — zu einem verkörperten Symbol des Widerstands, der Würde und des überlieferten indigenen Wissens. Installiert vor der Johanniskirche in Freiburg, einem Ort, der tief in der christlichen Stadtgeschichte verwurzelt ist, ruft die Arbeit eine parallele Geschichte auf: Zwischen 1546 und 1599 wurden in Freiburg über tausend Menschen wegen angeblicher Hexerei hingerichtet, die meisten von ihnen waren Frauen.
Zambrano Almidón, deren familiäre Wurzeln in den postkolonialen Andenregionen Perus liegen, bezieht sich in ihrer Arbeit auf eine mündlich überlieferte Version von Hänsel und Gretel, wie sie ihr von ihrer Großmutter erzählt wurde — eine Version, in der die Hexe Achkay eine mächtige Frau ist, die ein üppiges Kartoffelfeld bewirtschaftet und sich nach ihrer gewaltsamen Bestrafung in das andine Gebirge verwandelt. In diesem Mythos ist Achkay keine Bösewichtin, sondern eine mütterliche, mit der Erde verbundene Kraft, die mit Pachamama vergleichbar ist Letztere ist weniger als personifizierte Göttin des Lebens und der Erde denn als ein Konzept für alles, was in Raum und Zeit existiert, zu verstehen. Ihre Präsenz wird nicht ausgelöscht, sondern ist in das Land selbst eingeschrieben.
Die Installation übersetzt diese Geschichte in ein dekoloniales, feministisches Gegendenkmal: Andine Kartoffelsäcke, in denen wild wachsende Pflanzen gedeihen, dienen als lebendiges Erinnerungszeichen. Sie fordern das landwirtschaftliche Wissen, die Würde und die spirituelle Kraft der als Hexen Verfolgten zurück — jener Menschen, deren Leben oft an den Orten ausgelöscht wurde, an denen heute Kirchen stehen.
In einer performativen Lesung des Achkay-Mythos fordert Zambrano Almidón nicht nur Erinnerung, sondern auch ein dekoloniales und öko-feministisches Neudenken von Macht, Geschichte und Land ein.
Titel
Ort
Informationen
VeranstaltungEN mit XXX
Veranstaltung
Datum
Ort
In Kooperation mit