Esvin Alarcón Lam
© Púrpura
Esvin Alarcón Lam lebt und arbeitet in Guatemala-Stadt, Guatemala.
Esvin Alarcón Lam (er/they) ist ein in Guatemala geborener bildender Künstler, der in den Bereichen Malerei, Skulptur, Performance, Textilkunst, Fotografie, Sound und Video arbeitet. Seine Praxis untersucht Materialität und Abstraktion als Wege, die Vergangenheit neu zu imaginieren – mit einem Fokus auf queere Identität, diasporische Erinnerung und Gemeinschaft. Ausgehend von seinem chinesischen Erbe und seiner Familiengeschichte hinterfragt Alarcón Lam nationale Symbole und erschafft lebendige Embleme alternativer Zugehörigkeit. Mit spielerischen, politisch aufgeladenen Arbeiten bekräftigt er queere Präsenz und lädt dazu ein, neue Arten des Fühlens, Erinnerns und Zukunftsdenkens zu erproben.
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Postales para desaparecer
2019
Fotoserie: Plakatdruck
356 × 252 cm
Die Intervention an eine Plakatwand am Gleis 8 des Freiburger Hauptbahnhofs erweitert die in „Postales para desaparecer“ (Postkarten zum Verschwinden) behandelten Fragestellungen um eine entscheidende räumliche und kontextuelle Dimension. Durch die Verlagerung der Arbeit aus dem geschlossenen Ausstellungsraum in den öffentlichen Raum wird die Auseinandersetzung mit Prozessen der Sichtbarmachung, Verdrängung und erinnerungspolitischer Machtverhältnisse konsequent fortgeführt. Die Intervention adressiert ein nicht intendiertes Publikum und tritt in einen unmittelbaren Dialog mit einem Ort, der alltäglicher Mobilität, staatlicher Infrastruktur und kommerzieller Kommunikation gleichermaßen dient.
Das gezeigte Motiv zeigt das Wort „genocidio“ (Völkermord), das teilweise von einem staatlich herausgegebenen Tourismusplakat überlagert wird. Die visuelle Situation lässt zunächst offen, ob das Wort Teil der Plakatfläche oder der darunterliegenden Wand ist — eine gezielte Irritation, die die Ambiguität und die mehrschichtige Bildstruktur der Fotoserie aufgreift. Erst bei genauerer Betrachtung offenbart sich der geografische Bezug zum guatemaltekischen Kontext, wodurch das Bild in eine konkrete historische und politische Realität eingebettet wird.
Die Wahl der Plakatwand als Trägerin der Arbeit ist dabei nicht zufällig: Als klassisches Medium für Werbung und staatliche Kommunikation steht sie exemplarisch für Sichtbarkeitsregime im öffentlichen Raum. In ihrer neuen Funktion als Trägerin eines Bildes, das staatlich begangene Gewalt thematisiert und deren Verdrängung sichtbar macht, wird sie zum umkämpften Ort. Die Intervention macht die Mechanismen von Verleugnung und Erinnerung ebenso sichtbar wie die Machtverhältnisse, die darüber entscheiden, was im öffentlichen Raum gezeigt, verdeckt oder vergessen wird.
Die Fotoserie „Postales para desaparecer“ wird sowohl im Postkartenformat im Ausstellungsraum Schopf2 als auch im Rahmen der beschriebenen Intervention am Freiburger Hauptbahnhof präsentiert.
Titel
Ort
Informationen
VeranstaltungEN mit XXX
Veranstaltung
Ort
Datum
In Kooperation mit
Esvin Alarcón Lam
© Púrpura
Esvin Alarcón Lam lebt und arbeitet in Guatemala-Stadt, Guatemala.
Esvin Alarcón Lam (er/they) ist ein in Guatemala geborener bildender Künstler, der in den Bereichen Malerei, Skulptur, Performance, Textilkunst, Fotografie, Sound und Video arbeitet. Seine Praxis untersucht Materialität und Abstraktion als Wege, die Vergangenheit neu zu imaginieren – mit einem Fokus auf queere Identität, diasporische Erinnerung und Gemeinschaft. Ausgehend von seinem chinesischen Erbe und seiner Familiengeschichte hinterfragt Alarcón Lam nationale Symbole und erschafft lebendige Embleme alternativer Zugehörigkeit. Mit spielerischen, politisch aufgeladenen Arbeiten bekräftigt er queere Präsenz und lädt dazu ein, neue Arten des Fühlens, Erinnerns und Zukunftsdenkens zu erproben.
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Esvin Alarcón Lam, Postales para desaparecer, 2019, Installationsansicht, Freiburg Hauptbahnhof Gleis 8, Foto: Marc Doradlzillo, © Biennale für Freiburg 3
Postales para desaparecer
2019
Fotoserie: Plakatdruck
356 × 252 cm
Die Intervention an eine Plakatwand am Gleis 8 des Freiburger Hauptbahnhofs erweitert die in „Postales para desaparecer“ (Postkarten zum Verschwinden) behandelten Fragestellungen um eine entscheidende räumliche und kontextuelle Dimension. Durch die Verlagerung der Arbeit aus dem geschlossenen Ausstellungsraum in den öffentlichen Raum wird die Auseinandersetzung mit Prozessen der Sichtbarmachung, Verdrängung und erinnerungspolitischer Machtverhältnisse konsequent fortgeführt. Die Intervention adressiert ein nicht intendiertes Publikum und tritt in einen unmittelbaren Dialog mit einem Ort, der alltäglicher Mobilität, staatlicher Infrastruktur und kommerzieller Kommunikation gleichermaßen dient.
Das gezeigte Motiv zeigt das Wort „genocidio“ (Völkermord), das teilweise von einem staatlich herausgegebenen Tourismusplakat überlagert wird. Die visuelle Situation lässt zunächst offen, ob das Wort Teil der Plakatfläche oder der darunterliegenden Wand ist — eine gezielte Irritation, die die Ambiguität und die mehrschichtige Bildstruktur der Fotoserie aufgreift. Erst bei genauerer Betrachtung offenbart sich der geografische Bezug zum guatemaltekischen Kontext, wodurch das Bild in eine konkrete historische und politische Realität eingebettet wird.
Die Wahl der Plakatwand als Trägerin der Arbeit ist dabei nicht zufällig: Als klassisches Medium für Werbung und staatliche Kommunikation steht sie exemplarisch für Sichtbarkeitsregime im öffentlichen Raum. In ihrer neuen Funktion als Trägerin eines Bildes, das staatlich begangene Gewalt thematisiert und deren Verdrängung sichtbar macht, wird sie zum umkämpften Ort. Die Intervention macht die Mechanismen von Verleugnung und Erinnerung ebenso sichtbar wie die Machtverhältnisse, die darüber entscheiden, was im öffentlichen Raum gezeigt, verdeckt oder vergessen wird.
Die Fotoserie „Postales para desaparecer“ wird sowohl im Postkartenformat im Ausstellungsraum Schopf2 als auch im Rahmen der beschriebenen Intervention am Freiburger Hauptbahnhof präsentiert.
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